Ordinationsjubiläum von Pfarrer Roman Pawlas in Tomaszów Mazowiecki
unserer Partnergemeinde in Polen (1. bis 5. September 2006)

Fremd und vertraut – eine Fortsetzungsgeschichte


   


Als Vertreter unserer Kirchgemeinde Loschwitz hatten Stephan Balzer und wir beide die große Freude, am 25. Ordinationsjubiläum von Pfarrer Roman Pawlas in Tomaszów teilzunehmen. Es war ein bewegendes und tief berührendes, drei Tage andauerndes Fest, das von großer Wertschätzung für Pfarrer Pawlas geprägt war.

Außer den vielen einheimischen Gratulanten waren auch Gäste aus 8 Nationen vertreten, die sich teilweise von sehr beschwerlicher Anreise nicht hatten schrecken lassen. Alle Reisestrapazen wurden aber schon am ersten Abend bei einem zünftigen Grillfest vergessen. Die Polnische Gastfreundschaft ist einfach sprichwörtlich und das gute Essen auch.

Gleichzeitig mit dem Ordinationsjubiläum wurde das 10 jährige Jubiläum der Lutherischen Sportorganisation gefeiert, die auf Initiative von Pfarrer Pawlas zurückgeht. Anlässlich dieses Jubiläums gab es am Samstag verschiedene sportliche Wettbewerbe, an denen sich die Mehrzahl der Gäste und besonders die Gemeindejugend beteiligte (Kegeln, Schwimmen und ein Ringoturnier). Sportlich konnten wir leider nicht glänzen, dafür aber einen Pokal als Dank für das Engagement der Loschwitzer Partnergemeinde entgegennehmen. Hauptsächlich dieses Doppeljubiläum war der Grund für so viele Gäste aus Nah und Fern. Hier hat der Sport international Brücken geschlagen zu anderen Lutherischen Kirchen, ein Beweis für die Integrationskraft des Sports auch in Glaubensfragen.

Das Programm ging weiter mit Seminaren und kurzen Vorträgen zu Sport in Verbindung mit Evangelischer Kirche und Ökumene und endete gegen 23.30 Uhr nach einem Bibliodrama, mit uns veranstaltet von Pfarrer Janos Schellevis aus Holland.

Der Höhepunkt der Feierlichkeiten war dann am Sonntag der Festgottesdienst in der wunderschönen Erlöserkirche, beeindruckend die Anzahl der beteiligten Würdenträger, an ihrer Spitze Bischof Mieczyslaw Cieslar, Bischof der Diezöse Warschau, Sitz Lódz. Das Evangelium (Matth. 5,14 – 16) wurde in 9 Sprachen (Polnisch, Deutsch, Slowakisch, Ungarisch, Ukrainisch, Niederländisch, Tschechisch, Rumänisch und Lettisch) gelesen, für uns von Volkmar Hultsch.

Der Gottesdienst erhielt weitere Strahlkraft durch Chor und Instrumentalmusik, am späten Nachmittag dann ein ausgezeichnetes Orgelkonzert mit Krzysztof Lukas, einem über Polen hinaus bekannten jungen polnischen Organisten. Dieses Konzert war ein kirchenmusikalischer Höhepunkt für die ganze Stadt und sehr, sehr gut besucht.

Zwischen festlichem Mittagessen und Konzert gab es einen zweiten, etwas kürzeren Gottesdienst für die umliegenden Gemeinden und ihre Pfarrer, die am Vormittag nicht dabei sein konnten, sowie Vorträge und 2 Ausstellungseröffnungen  (10 Jahre Lutherische Sportorganisation und zur Rembrandt-Bibel).

Der Abend war ausgefüllt mit einem üppigen Essen für noch mehr Gäste und der eigentlichen Gratulationscour, bei der auch wir unsere Grüße und Glückwünsche der Loschwitzer Gemeinde für Pfarrer Roman Pawlas darbringen konnten. Die beiden Zinnbecher, die wir aus Loschwitz mitgebracht haben, waren in diesem Reigen ein würdiges Geschenk.

Abgerundet wurde die Fahrt am Montag mit einem Ausflug nach Lódz, auf dem uns Pfarrer Pawlas persönlich begleitete, mit der Besichtigung der großen evangelischen Matthäus-Kirche und einem Empfang bei Bischof Cieslar.

Natürlich fehlte auch ein Spaziergang über die Piotrowska Straße, die längste Fußgängerzone in Polen, nicht. Diese Straße beeindruckt durch ihre Jugendstilhäuser, darunter viele Fabrikantenhäuser.

Mit den warmherzigen Grüßen, die uns für Pfarrer Selunka und die Gemeinde aufgetragen wurden, bekamen wir auch ein Gastgeschenk, ein Ringospiel, das nun kräftig geübt werden muss, damit wir im Mai nächsten Jahres mit einer Gruppe an der Olympiade der Lutherischen Sportorganisation in Tomaszów Mazowiecki teilnehmen können.

Wir haben eine hellwache, lebendige Gemeinde erlebt, die in ihrer Zuversicht und Tatkraft von tiefem Gottvertrauen zeugt und auch für uns in vielen Dingen Vorbild sein kann.

Bericht von Ute und Volkmar Hultsch

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